Unsere Blutreitergruppe hat in diesem Jahr vierzig-jähriges Jubiläum! Mit einer Rekordbeteiligung von 13 Reitern waren sie dabei, trotz strömendem Regen.
Am Donnerstag vorher, an Christi Himmelfahrt ist die Verabschiedung der Reiter traditionell bei Anne Kirsch. Alle Reiter treffen sich dort und fahren gemeinsam los. Auch in diesem Jahr war Pfarrer Anton Forner auch wieder dabei.
Hier ein paar Impressionen von der Verabschiedung:
Hier der Pressebericht von Weingarten:
WEINGARTEN (db)- Am Blutfreitag, dem Freitag nach Christi Himmelfahrt, findet in Weingarten der Blutritt statt der eine der größten Reiterprozessionen europaweit ist. Zu dem kirchlichen Brauchtum kommen jedes Jahr viele Reiter aus nah und fern. Dazu gehört auch die Blutreitergruppe des Reit- und Fahrvereins Röhlingen.
Unzählige Zuschauer säumten die Wege, als die Prozession der Blutreiter bei strömendem Regen durch die Straßen zog. Nahezu dreitausend Reiter, verteilt auf einhundert Blutreitergruppen, waren dabei. Die einzelnen Blutreitergruppen sind teilweise mehr als hundert Reiter stark. Und jedes Jahr werden es mehr Reiter, die an diesem traditionellen Blutritt teilnehmen!
Die Blutreitergruppe des Reit- und Fahrvereins Röhlingen war dieses Jahr mit einer Rekordbeteiligung von dreizehn Reitern vertreten. Sie wurden von vielen Familienmitgliedern als Pilger begleitet. Dieses Jahr waren die Röhlinger Blutreiter das vierzigste Jahr dabei. Für die Röhlinger Blutreiter ritten Georg Gösele, Helmut Hohnheiser, Josef Uhl, Werner Wiedenhöfer, Robert Jakob, Johannes Löffelad, Klaus Rink, Josef Graser, Herbert Walter, Johannes Walter, Wolfgang Walter jun., Gebhard Bühler und Johannes Helmle.
Weiterhin waren aus dem Ostalbkreis die Blutreitergruppen von Jagstzell, Neuler und Aalen-Waldhausen-Großkuchen und die Bürgergarde von Ellwangen vertreten.
Die Festpredikt am Donnerstag Abend hielt in diesem Jahr Kardinal Dr. Rainer Woelki aus Berlin, der auch das Pontifikalamt am Freitag zusammen mit Bischof Dr. Gebhard Fürst aus Rottenburg hielt. Heilig-Blut-Reiter war in diesem Jahr wieder, wie im Vorjahr auch, Dekan Ekkehard Schmid. Das Pilgeramt am Freitag hielt Pfarrer Hubertus von Freyberg vom Haus Regina Pacis aus Leutkirch.
Der Blutritt von Weingarten hat bei den Reitern einen besonders hohen Stellenwert. Wie stark die Reiter mit dem Blutritt zu Weingarten verbunden sind, zeigen die vielen Jubliläen. Es gibt Blutreitergruppen mit 50-jährigem Bestehen, mit 75 Jahren und 100 Jahren. In diesem Jahr feierten allein drei Gruppen ihr 100-jähriges Bestehen. Einzelne Reiter waren selbst schon fünfzig oder gar bis zu fünfundsechzig Mal dabei.
Der Blutritt von Weingarten unterscheidet sich von den anderen bekannten Blutritten. Bei den “normalen” Blutritten kann jeder Reiter teilnehmen. In Weingarten ist dies anders. Nur eine Blutreitergruppe, deren Bewerbung angenommen wurde, darf teilnehmen. Zur Ausstattung zahlreicher Pferde gehört auch eine Kandare, bei den Reitern ist Frack mit Zylinder erwünscht. Aus Tradition sind in Weingarten nur männliche Reiter vertreten, was den Blutritt ebenso von den anderen Blutritten abgrenzt. Weibliche Reiter sind nur zugelassen, wenn sie Ministrantinnen sind. Bei den Altersgruppen sind viele Senioren vertreten. Viele Reiter sind über 70 Jahre alt und immer noch dabei. Es sind aber auch junge Reiter zu sehen, teilweise sind diese erst sechs bis sieben Jahre alt.
Info: Die Heilig-Blut-Reliquie ist ein Teil eines in Mantua aufgefundenen Schatzes und gelangte in Jahr 1094 durch Juditha, die Tochter Richard III von der Normandie, nach Weingarten als Stiftung an das Kloster. Aus einem Flurumgang zu Fuß, später auch zu Pferd, in der Bittwoche mit der Heilig-Blut-Reliquie zum Segen der keimenden Saaten entwickelte sich der Blutritt von Weingarten, u.a. 1529 als “von altersher” bezeugt.
Diese Info stammt aus dem “Festgruß zum Blutfreitag in Weingarten am 10. Mai 2013”, “Ursprung und Bedeutung der Heilig-Blut- Reliquie” von Dekan Ekkehard Schmid und aus dem Heft “Das Heilige Blut zu Weingarten”.
Hier sind noch ein paar Fotos unserer Reiter, aufgenommen und zur Verfügung gestellt von Lana, einer jungen guten Bekannten unserer Weingartenreiter. Das Wetter war leider furchtbar, wie auf den Fotos zu sehen ist, waren alle Reiter durchnässt.
Josef Wecker war in diesem Jahr als Pilger dabei und hat ein paar seiner Schnappschüsse zur Verfügung gestellt.